Stellungnahme Podcast Wild Germany – Missbrauchserfahrungen bei bündischen Pfadfindern

Liebe Stammesvorstände, Liebe Bezirksvorstände, Liebe Diözesanleitung,

wir wurden Anfang dieser Woche von Bundesebene informiert, dass einige Hinweise auf einen Podcast von Wild Germany dort eingegangen sind. In der Episode vom 9. Juni 2021 berichtet Noodles von Missbrauchserfahrungen während seiner Zeit und von Übergriffen an sich und anderen Pfadfinder*innen bei den bündischen Pfadfindern. Ihr habt die Stellungnahme ggf. bereits auf Facebook oder Instagram gelesen.

Da der Podcast schon sehr häufig angehört wurde, kann es durchaus sein, dass ihr in den kommenden Tagen oder Wochen als Vertreter*innen eines Pfadfinderverbandes auf diese Thematik angesprochen werdet. Dem Bundesvorstand ist es wichtig, mit der Thematik offen umzugehen, da auch Fälle in der DPSG bekannt sind und ein Aufarbeitungsprozess zum Machtmissbrauch in der DPSG ansteht. Die Bundesebene hat folgende Information auf ihren Social-Media-Kanälen gepostet, die euch eine Hilfestellung sein können, falls ihr mit dem Thema in Berührung kommt:

„Wir bedauern es sehr, dass Kindern und Jugendlichen in pfadfinderischen Kontexten ein solches Leid zugefügt wurde. Die Geschichte von Noodles zeigt uns einmal mehr, wie wichtig Prävention und Aufarbeitung ist. Diese beiden Themen bilden zum Teil seit einigen Jahren oder ganz aktuell Schwerpunkte unserer Arbeit.

Wir wissen aber, dass es auch Fälle bei uns in der DPSG gibt und gegeben hat, die bisher nicht betrachtet wurden. Deswegen ist es uns heute umso wichtiger, Betroffenen zuzuhören und das ihnen widerfahrene Leid anzuerkennen. Mit unserer Präventionsarbeit wollen wir die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen schützen. Die Aufarbeitung unserer Geschichte soll unseren Verband dadurch stärken, dass wir erkennen wollen, welche Strukturen in unserer Kultur Missbrauch begünstigt haben.

Wir als DPSG wollen Verantwortung für Übergriffe und sexualisierte Gewalt in der Vergangenheit übernehmen!“

Wir als Diözesanvorstand möchten euch daran erinnern, dass ihr nicht allein seid, wenn ihr dem Thema bei eurer Arbeit in Bezirken und Stämmen begegnet. Im Diözesanbüro stehen euch Andi und Leonie zur Seite und geben euch Hilfestellung bei Fragen und Unsicherheiten. Meldet euch gerne telefonisch oder per E-Mail über nebenstehende Kontaktdaten.

Ebenso möchten wir euch auf das Angebot des Kinderschutzteams des BDKJs hinweisen. Hier stehen Fachkräfte zur Verfügung, die euch ebenfalls bei Fragen und Unsicherheiten bei Seite stehen und euch beraten können.

Bei Fragen, Schulungsbedarf oder Hilfe meldet euch gerne bei entsprechenden Stellen. Solltet ihr euch unsicher fühlen, wenn das Thema bei euch aufkommt und ihr bzgl. des Podcasts von Eltern, Betroffenen oder anderen Personen angesprochen werden, könnt ihr die Personen auch gern an uns auf Diözesanebene oder DPSG-Bundesebene verweisen.

Das Beispiel im Podcast zeigt außerdem, wie wichtig Präventionsarbeit ist. Es ist unverzichtbar, eine Kultur der Achtsamkeit im Stamm zu etablieren und sensibel für grenzverletzendes Verhalten zu sein. Denn auch wir in der DPSG Rottenburg-Stuttgart möchten, dass junge Menschen in einer guten Atmosphäre ohne Angst schöne Erlebnisse und Abenteuer erleben können.

Mit der neuen Coronajugendverordnung sind Schulungen auch in Präsenz möglich, sodass wir die Schulungen des Moduls 2d/e wieder anbieten können. Die ersten Termine stehen fest und diese und die Möglichkeit zur Anmeldung findet ihr in unserer Terminübersicht.

Viele Grüße und Gut Pfad
Euer Diözesanvorstand

Kontakt

Präventionsteam DPSG Rottenburg-Stuttgart

Gerold Traub

Diözesankurat

Leonie Johannes

Bildungsreferentin

Hotline der Diözese

für Opfer sexualisierter Gewalt