Prävention – Intervention – Aufarbeitung
Als Pfadfinder nehmen wir den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jeglicher Form von Gewalt sehr ernst. Insbesondere gegen sexualisierte Gewalt setzen wir uns ein und haben Präventions- und Interventionsmaßnahmen in unseren Strukturen und unserem Ausbildungskonzept verankert.
Eine Sammlung aller Informationen findet sich in der Arbeitshilfe Aktiv gegen sexualisierte Gewalt der DPSG-Bundesebene.
Kinder- und Jugendschutz
Die Begriffe Prävention, Intervention und Aufarbeitung tauchen immer wieder im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt auf. Sie werden oft als Synonym verwendet, dabei steckt hinter jedem Begriff etwas anderes. Für einen sensiblen Umgang mit der Thematik ist eine Unterscheidung wichtig.
Prävention hat das Ziel, sexualisierte Gewalt durch gezieltes informieren und sensibilisieren gar nicht erst entstehen zu lassen.
Schulungen
Für alle Gruppenleiter in der Diözese ist der Besuch einer Präventionsschulung verpflichtend. In der DPSG bieten wir dazu die Woodbadge-Modulbausteine 2d (Sensibilisierung und Intervention) und 2e (Vertiefung und Prävention) an, die über die gesetzliche Vorgabe hinaus in einer 8-stündigen Schulung die notwendigen Grundlagen vermitteln.
Termine für kommende Schulungen findest du in unserem Veranstaltungskalender.
Führungszeugnis und Selbstauskunftserklärung
Zusätzlich zu den Schulungen muss jede Leiterin und jeder Leiter mit einem erweiterten polizeilichen Führungszeugnis nachweisen, dass er nicht aufgrund bestimmter Straftaten rechtskräftig verurteilt ist (Vgl. §72a SGB 8). Darüber hinaus versichern Leiterinnen und Leiter mit einer Selbstauskunftserklärung , dass auch kein laufendes Verfahren gegen sie vorliegt und verpflichten sich, bei Eintritt eines solchen Verfahrens darauf hinzuweisen.
Bei einem kurzfristigen Einsatz von Leitern kann eine Selbstauskunftserklärung für den spontanen Einsatz verwendet werden. Diese ersetzt aber auf keinen Fall auf Dauer die Einsichtnahme in das Führungszeugnis!
Hier findet ihr Materialien anderer Verbände, mit denen ihr das Thema Prävention und sexualpädagogische Inhalte in der Gruppenstunde behandeln könnt. (Bitte beachtet, dass ihr bei unter 14-Jährigen dafür die Genehmigung der Eltern braucht):
- Arbeitshilfe der PSG: Wenn ich nein sage, mein ich’s auch! (Gruppenstunden Seite 9-22)
- Arbeitshilfe Sexualpädagogik der KJG: Erste allgemeine Verunsicherung
Für diejenigen, die sich weiter in die Materie vertiefen wollen (beide Bücher könnt ihr in der Diözesanstelle ausleihen):
- Enders, Ursula (Hrsg.): Zart war ich, bitter war’s. Handbuch gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen. Köln.
- Bange, Dirk; Enders, Ursula: Auch Indianer kennen Schmerz. Sexuelle Gewalt gegen Jungen. Köln 2010, 3. Auflage.
Das Ziel von Intervention ist es, übergriffige Handlungen frühzeitig aufzudecken, zu beenden und wiederholte Grenzverletzungen zu verhindern.
Kontakt für Fragen oder bei Verdachtsfällen
Die nebenstehenden Ansprechpersonen sind geschulte Fachkräfte und stehen zur Beratung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährung oder zur Klärung von Verfahrenswegen für alle Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen in der Kinder- und Jugendarbeit der DPSG Rottenburg-Stuttgart bereit – auch völlig anonym.
Weitere neutrale Kontaktstellen und Informationen findest du hier:
- BDKJ Handlungsempfehlung Was tun bei (Verdacht auf) Kindesmisshandlung, sexueller Gewalt oder Vernachlässigung?
- Übersicht der Fachberatungsstellen der Stabsstelle Prävention der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Konsequenzen für die Gegenwart ziehen und Erkenntnisse und Wissen für die Zukunft bewahren.
Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
Aufarbeitung in der DPSG
Die DPSG will Verantwortung übernehmen und positioniert sich deutlich zu den Themen Machtmissbrauch und strukturelle Gewalt, insbesondere mit dem Fokus auf Formen sexualisierter und spiritualisierter Gewalt, und vertritt ihre Anliegen in Bezug auf Aufarbeitung in Kirche, Politik und Gesellschaft.
Aus diesem Grund hat die 87. Bundesversammlung beschlossen, dass die DPSG einen gesamtverbandlichen Aufarbeitungsprozess zum Thema Machtmissbrauch starten soll.
Die Bundesversammlung hat im Juni 2023 den Beschluss gefasst, diesen Themen mit Transparenz, Respekt und Unabhängigkeit zu begegnen. Neben den Untersuchungen, inwiefern es zu Machtmissbrauch und struktureller, sexualisierter und spiritueller Gewalt in der DPSG gekommen ist -und weiterhin kommen kann- geht es ebenfalls darum, Betroffenen/Erfahrenen zuzuhören, ihren Sichtweisen und Bedürfnissen Gehör zu verschaffen und sie zu unterstützen. Um dies gewährleisten zu können, wird auch zeitnahe eine unabhängige Anlaufstelle eingerichtet. Weiterhin werden Schulungen für den Verband angeboten, um alle Ebenen der DPSG zu erreichen und im Prozess begleiten zu können.
Öffentlicher Beginn
Die Pressekonferenz am 7.2.24 hatte das Ziel, das Vorgehen und die Methodik des Projekts zu verstehen sowie eine öffentliche Bekanntmachung des Aufrufes an alle aktiven und ehemaligen DPSG-Mitglieder zu hören.
Alle aktuellen und relevanten Informationen finden sich unter: Was ist Aufarbeitung? | dpsg
Offizielle Kontaktstelle:
Bundesleitung des DPSG-Bundesverbandes
Mail: aufarbeitung@dpsg.de | Tel: 02161 91823857
Kontakt zum Forschungsteam:
Aufruf zur Beteiligung am Forschungsprojekt
Kontaktstelle unseres Diözesanverbandes:
Bei Gesprächsbedarf in unserem Diözesanverband stehen euch Leonie Johannes (Bildungsreferentin) und Gerold Traub (Diözesankurat) zur Verfügung.
Ihr erreicht uns in den kommenden Wochen durchgängig unter 07153/3001-156 oder kindeswohl@dpsg.info
Kontakt
Präventionsteam DPSG Rottenburg-Stuttgart
Gerold Traub
Diözesankurat
Leonie Johannes
Bildungsreferentin
BDKJ/BJA
Kinderschutzteam